Die typische Fehlerquelle bei der Verkehrswertermittlung von Hotel- und Gaststättenbetrieben: Der marktüblich erzielbare Pachtzins
Ausgabe 06/2016
November/Dezember 2016
Fachbeitrag
Bei der Verkehrswertermittlung von Hotel- und Gastronomiebetrieben führt ein häufiger Fehler zu erheblichen Bewertungsabweichungen: die unbereinigte Übernahme inventarisierter Pachtwerte. Der Beitrag von Seitz und Berlingen legt offen, weshalb bei der Bewertung immer der marktüblich erzielbare Pachtzins ohne Inventaranteile zugrunde gelegt werden muss – und wie dieser sachgerecht zu ermitteln ist.
Anhand praxisnaher Fallbeispiele und fundierter Berechnungsmodelle zeigen die Autoren, warum pauschale Abschläge – etwa um 15 % – methodisch unzulässig sind und wie sich der auf das Inventar entfallende Pachtwertanteil wirtschaftlich korrekt herausrechnen lässt, etwa durch eine Annuitätenrechnung unter Berücksichtigung realistischer Nutzungsdauern und marktüblicher Leasingkonditionen.
Der Beitrag bietet wertvolle Hinweise für die Bewertung im Zwangsversteigerungsverfahren, gibt Einblick in unterschiedliche Vertragsmodelle der Branche – von klassischen Pachtverträgen bis hin zu Management- und Hybridverträgen – und zeigt, wie stark deren Gestaltung den Pachtwert beeinflusst.